Hintergrund
Im abgelegenen Hochland Perus wirkt sich der begrenzte Zugang zu sauberem Wasser auf alle Lebensbereiche aus. Defekte und verrostete Wasserleitungssysteme führen nicht nur dazu, dass Wasser auf dem Weg in die Gemeinden verschwendet wird, sondern auch dazu, dass das Wasser mit Krankheitserregern verunreinigt bei den Menschen ankommt. In der Trockenzeit, die von Juni bis Oktober andauert, versiegen die Wasserquellen meist komplett. In der Regel sind es dann Frauen und Mädchen, die für das Wasserholen für die gesamte Familie verantwortlich sind. Dabei müssen sie lange und beschwerliche Strecken zu Fuß zurücklegen und schwere Wasserbehälter tragen. Dies ist nicht nur eine körperliche Strapaze, sondern führt in vielen Fällen auch dazu, dass Mädchen den Schulunterricht versäumen – mit langfristigen negativen Auswirkungen.
Wasserknappheit und fehlende Infrastruktur haben zur Folge, dass die sanitären Einrichtungen nur in begrenztem Umfang genutzt werden. Derzeit verfügen die Familien entweder über unhygienische Trockenlatrinen, die aus Brettern, Stöcken und Plastik gebaut sind, oder sie nutzen offene Felder, um sich zu erleichtern. In beiden Fällen erhöht sich das Risiko einer möglichen Verunreinigung der Wasserversorgung – ein Zusammenhang, der den meisten Menschen vor Ort nicht bekannt ist.
Der Konsum von verunreinigtem Wasser sowie die unsicheren Hygienepraktiken führen zu einer hohen Inzidenz von Durchfall- und Magen-Darm-Erkrankungen. Für Kinder stellen Durchfallerkrankungen eine besonders große Gefahr dar: In Peru sind sie für 5% der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich und führen zu Anämie und chronischer Unterernährung.
Das Projekt wird in Pucuta durchgeführt, einer ländlichen peruanischen Gemeinde in der Provinz Abancay, die auf über 3.000 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Die Menschen leben unter schlechten Bedingungen und in sozialer Ausgrenzung aufgrund der schlechten Straßenverbindungen zu den Städten, des Mangels an Kommunikationstechnologie und der großen Entfernung zwischen den Dörfern – oft sogar zwischen den einzelnen Häusern. Da diese Gemeinden weit von den großen Bevölkerungszentren entfernt sind, erhalten sie nur sehr wenig Aufmerksamkeit und Unterstützung von staatlichen Einrichtungen. Bis zur Stadt Abancay, der Hauptstadt der Region Apurimac, sind es nur 157 km, aber die Fahrt mit dem Auto dauert auf schlechten Straßen mehr als 4 Stunden. Die Basisinfrastruktur in Bezug auf Wasser, Strom, Gesundheitsversorgung und Bildung ist sehr prekär.
Projektbegünstigte
Die neue Wasser- und Latrineninfrastruktur kommt unmittelbar den 184 Einwohnern von Pucuta (38 Familien) zugute. Die Bevölkerung besteht aus Bauernfamilien, die größtenteils der indigenen Gruppe der Quechua angehören. Mit etwa 85% ist der größte Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist die Viehzucht, vor allem die Aufzucht von Rindern, Schafen und Pferden. In Anbetracht der rauen klimatischen Bedingungen vor Ort bringen diese Tätigkeiten den Familien nur etwa 35 bis 70 Euro pro Monat ein.
Neben den Bauernfamilien der Dörfer wird das Projekt durch den Bau von Sanitäranlagen am örtlichen Kindergarten, der Grundschule sowie der örtlichen Kirche und dem Versammlungssaal der Gemeinde auch einer breiteren Gruppe von Menschen zugutekommen.
Insgesamt werden durch die Projektaktivitäten 232 Personen erreicht.
Projektaktivitäten
Die Projektaktivitäten werden sich auf vier Ergebnisse konzentrieren:
Ein verbessertes Wassersystem gewährleistet Zugang zu sauberem Wasser
Die Installation von Latrinen/Duschen zur Verbesserung der Hygienepraktiken
Die Ausbildung von Wasserkomitees stärkt das lokale Wassermanagement
Etablierung besserer Kenntnisse über gesunde Hygienepraktiken
Bei einer Abschlussveranstaltung werden Seife und anderen Materialien zur Unterstützung besserer Hygienepraktiken verteilt.
Projektziel
Ein verbesserter Zugang zu sauberem Wasser, Infrastruktur für Hygiene und ein verbessertes Wissen über gesunde Hygienepraktiken wirken sich positiv auf zahlreiche Lebensbereiche aus:
Insgesamt wird das Projekt die Gesundheit und das Wohlergehen der Einwohner:innen von Pucuta und der umliegenden Gemeinden erheblich verbessern.
Partnerorganisation
Caritas Abancay arbeitet seit 60 Jahren in der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit mit Projekten, die sich auf Umweltschutz, Ernährungssicherung, Gesundheit und Landwirtschaft konzentrieren. Ihre Arbeit fußt auf einem partizipativen Modell, das die lokale Kultur berücksichtigt.
Projektzeitraum
Oktober 2022 bis August 2023
Kosten
108.000 Euro
Förderer
CORDES & GRAEFE Stiftung
Ansprechpartner/in
Monica Denomy
WasserStiftung
m.denomy@wasserstiftung.de
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