Eritrea

Hintergrund
Seit dem letzten Grenzkonflikt zwischen Eritrea und Äthiopien sind viele Menschen, überwiegend muslimische Flüchtlinge nach Gemah nahe der äthiopischen Grenze gekommen. Sie wissen, dass sie wegen der neuen Grenzziehung nicht mehr in ihre alten Heimatdörfer zurückkehren können. Die Trinkwasserversorgung hielt dem Ansturm der vielen Menschen nicht mehr stand. Frühaufsteher mussten sich bereits um drei Uhr morgens an einer Handpumpe anstellen, um Wasser für ihre Familien zu erhalten. Wenn die ursprünglich für 400 Personen ausgelegte Pumpe nicht funktionierte, was manchmal mehrmals in einer Woche vorkam, mussten die Menschen in das sechs Kilometer entfernte Nachbardorf gehen, um sauberes Wasser zu holen. Wer den weiten Weg nicht schaffte, holte sich Wasser aus dem nahe gelegenen Fluss, was Ursache vieler Krankheiten war. 

Ziel
Um den schlechten Gesundheitszustand und die Lebensbedingungen für die 3.000 Menschen zu verbessern, musste eine gesicherte Wasserversorgung errichtet werden, die einem Wasserbedarf von 20 Litern pro Tag und Kopf gerecht wird. Kernstück der Anlage ist eine mit Solarstrom betriebene Pumpstation, die das Wasser zu zwei Hochbehältern und Zapfstellen fördert. Die Einwohner Gemahs haben die Gräben für die Wasserleitungen ausgehoben, die Leitungen verlegt und die Fundamente für die Wasserreservoirs gebaut. Ausschlaggebend für die Wahl einer solarbetriebenen Pumpstation war die Armut der Menschen in Gemah, die nicht viel mehr als das besitzen, was sie am Leibe tragen. Diesel als Treibstoff für die Pumpe ist für sie nicht mehr bezahlbar. 
Für den Betrieb ist ein Wasser- und Sanitätskomitee verantwortlich sein, das aus 3 Männern und 2 Frauen der Gemeinde besteht.

Partner und Kontrolle
Die Kapuzinerschwestern „Mother Rubatto“.

Kosten
61.000 Euro. Die Deutsche Botschaft hat das Projekt mit Mitteln aus dem Auswärtigen Amt mit 25.000 Euro bezuschusst.

Realisierung
Die neue Anlage ging Ostern 2004 in Betrieb, und wurde im Sommer 2004 eingeweiht. Sie arbeitet nahezu wartungsfrei und muss nur ab und zu vom Staub befreit werden. Die Folgekosten sind gering, wenn man neben den wirtschaftlichen Aspekten auch ökologische Kriterien berücksichtigt. Die Anlage wird sich deshalb schon nach wenigen Jahren amortisiert haben.

Ansprechpartner
Ernst Frost
E-Mail: e.frost@wasserstiftung.de

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