Ausgangssituation
Deki Tsenay liegt 43 Kilometer südlich von der eritreischen Hauptstadt Asmara in der Region Debub und gehört zum Distrikt Debarwa. Nach Deki Tsenay kommt man von Asmara über eine asphaltierte Straße nach 36 Kilometern nach Debarwa. Von dort geht es 7 Kilometer auf einer unbefestigten Erdstraße in das 2.175 Meter hochgelegene Dorf. Es befindet sich an einer vulkanischen Hügelkette im Westen der Tsilima Ebene. Diese bis zu 2.500 Meter hohen Berge haben ein sehr steiles Gefälle nach Westen und einen etwas flacheren Abfall nach Osten hin.
In Deki Tsenay leben 2.400 Menschen, seine Schule besuchen täglich 1.600 Schulkinder. Der Großteil der Dorfbevölkerung lebt von der Landwirtschaft und Viehzucht, die für den Eigenbedarf ausgelegt sind. Das Dorf hat keinen elektrischen Stromanschluss und ist auf Kerosin und Holz für Kochen und Licht angewiesen.
Trinkwasser im Ort gibt es nicht, es muss von einem Brunnen im Flusstal herbeigeschafft werden. Er ist knapp zwei Kilometer entfernt. Frauen und Mädchen müssen mehr als anderthalb Stunden über die steilen Abhänge hin- und zurücklaufen, um Wasser für ihre Familien zu holen. Um sich den beschwerlichen Weg zu ersparen, holen viele das Wasser aus einem kleinen im Fels angelegten Wasserbecken, das das Regenwasser der Umgebung sammelt. Diese offene Wasserstelle ist jedoch stark verunreinigt, weil Fäkalien von Tier und Mensch mit eingeschwemmt werden. Diarrhöe und andere durch kontaminiertes Wasser verursachte Krankheiten beeinträchtigen die Menschen in hohem Maße, die Kindersterblichkeit im Dorf ist extrem hoch.
Ziel
Projektziel ist, der Bevölkerung von Deki Tsnay sauberes Trinkwasser ins Dorf und in die Schule zu bringen. Die Schule hat bekundet, das Konzept unserer „Wasserschule“ übernehmen zu wollen, um den Schulkindern in Theorie und Praxis einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu vermitteln. Die geplanten 6 Wasserentnahmestellen im Dorf werden dazu beitragen, dass sich der Gesundheitszustand der Bewohner verbessern wird und den Frauen und Mädchen der eineinhalbstündige Fußmarsch erspart wird. Eine Zeitersparnis, die beispielsweise für die Familie, die Feldarbeit und Schularbeiten genutzt werden kann.
Ein zu gründendes und zu schulendes Wasser-, Sanitäts- und Gesundheitskomitee (WASH) wird die Verantwortung für das Management, den Wassergebrauch und die Wasserversorgungseinrichtungen übernehmen. Mindestens 30% der gewählten Mitglieder des Komitees müssen Frauen sein. Das WASH-Komitee wird im Umgang mit Finanzen, Wasserwirtschaft und -nutzung, Betrieb und Instandhaltung der Wasseranlagen geschult werden, um die nachhaltige Wartung der Anlagen zu sichern.
Planung
Das Projektdesign sieht vor, dass im knapp zwei Kilometer entfernten Tal eine Solarpumpstation mit über 100 Paneelen zum Einsatz kommt, die das Wasser aus 40 Metern Tiefe vom Tal ins Dorf pumpt. Dafür müssen 176 Höhenmeter überwunden, 3 Kilometer Wasserleitungen verlegt, ein Hochbehälter und 6 Wasserentnahmestellen errichtet werden. Die Paneele, Pumpen und Wasserleitungen werden von Deutschland aus nach Eritrea verschifft.
Durchführung
Das Ausheben und Wiederbefüllen der Gräben für die Wasserleitungen übernimmt die Dorfbevölkerung in Eigenleistung. Alle anderen Arbeiten werden von eritreischen Handwerkern ausgeführt.
Partner und Kontrolle
Für die Überwachung der Bauarbeiten und der Kosten ist unser Projektpartner, der Lutherische Weltbund verantwortlich (www.lutheranworld.org/lwf/). Er ist seit 25 Jahren erfolgreich in Eritrea tätig.
Kosten und Finanzierung
Die Kosten sind nach jetzigem Stand mit 160.000 Euro veranschlagt. Die Finanzierung wurde durch viele private Spenden ermöglicht. Größere Spenden haben zur Verfügung gestellt:
Stiftung „Wasser für die Welt“, Techem GmbH, Gymnasium Pullach, Prof. Norbert Vogt, Menke Gebäudeservice GmbH & Co. KG, VIWA e.V., Kreuzkirche München.
Die Techem GmbH, Eschborn ist offizieller Projektpartner der WasserSchule.
Realisierung
Im September und Oktober 2011 sind die beiden Container mit den Wasserleitungen, Pumpen, Solarpaneelen und dem notwendigen Zubehör in Deki Tsenay eingetroffen. Bis Ende Dezember 2011 wurden alle Gräben für die Wasserleitungen ausgehoben und die Rohre verlegt. Zudem wurden das Wasserreservoir (Hochbehälter) und die 5 Brunnen im Dorf und an der Schule gebaut. Erste Pumpversuche und der Test der Solaranlage verliefen erfolgreich. Am 5. Februar wurden alle Arbeiten abgeschlossen. Nach der Fastenzeit wurde das Projekt 2012 eingeweiht und der Bevölkerung übergeben.
Videos über das Projekt auf YouTube
2011 Anlieferung Material
https://www.youtube.com/watch?v=tif24skSGMo
2012 Fertigstellung
https://www.youtube.com/watch?v=emCDdG07z6g
Ansprechpartner
Ernst Frost
E-Mail: e.frost@wasserstiftung.de
Walter Schwaiger
E-Mail: info@bsw-gestaltung.de
Für technische Fragen:
Dr. Herbert Hruschka
E-Mail: h.hruschka@wasserstiftung.de
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