Die Verschiffung hat sich durch die coronabedingten weltweiten logistischen Einschränkungen ein wenig verzögert, aber nun ist es geschafft: Der bereitstehende 40-Fuß-große Container konnte Ende Juli dank vieler tatkräftiger Hände unter der Leitung von WasserStiftungsrätin Senait Michiel beladen werden, wurde von Königsdorf nach Hamburg gefahren und hat am 31. Juli den Hamburger Hafen verlassen. Anfang September wird er Massawa im Roten Meer erreichen.
An Bord sind 100 gebrauchte Fahrräder, Gartenwerkzeuge im Wert von 10.000 Euro, die der fränkische Werkzeughersteller Krumpholz zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt hat, sowie 200 Gießkannen und 300 Solarlampen. Bestimmt sind sie für die Green Clubs, von denen es an den staatlichen Schulen in Eritrea mittlerweile etwa 500 gibt. Betreut werden die Green Clubs von Lehrkräften und Wasserexperten, die den Schülerinnen und Schülern wichtiges Wissen über Gartenanbau, Wassergewinnung, Gewässer- und Bodenschutz vermitteln. Diejenigen, die sich in den Green Clubs engagieren, erhalten als Anerkennung Solarlampen und gespendete Fahrräder.
Auch Ursula Fiechtner vom Bayerischen Bauernverband (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) hat wieder für Bäuerinnen in Eritrea Geld gesammelt und eine große Menge an Töpfen und Einmachgläsern gespendet, die von den Frauen vor Ort für die Verarbeitung ihrer landwirtschaftlichen Produkte genutzt werden können.
Der andere große Teil der Lieferung ist für das Dorf Kesad Daero bestimmt, das 40 km von Asmara entfernt liegt. Dem erfolgreichen Beispiel von Deki Tsenay folgend, wo die WasserStiftung bereits 2012 erfolgreich eine Wasserversorgung für 2.400 Menschen installiert hat, soll auch das Nachbardorf Kesad Daero künftig mit frischem Trinkwasser versorgt werden. Das von der WasserStiftung angestoßene Projekt wurde durch Spenden von ehemaligen Bewohnern, die mittlerweile in Deutschland leben, unterstützt. Auch die Dorfbewohner helfen tatkräftig mit. Die Vorbereitungen sind mittlerweile abgeschlossen. Das Wasser-Komitee Kesad Daero ist gegründet, Anträge wurden gestellt und sind mittlerweile genehmigt. Der Brunnen ist ausgehoben und das Loch mit Zement gefasst. Nun kann die von der WasserStiftung angeschaffte neue Pumpe samt Solaranlage, die Anfang September eintreffen wird, endlich montiert werden. Danach müssen die Gräben für die Wasserleitungen ausgeschaufelt, die Rohre verlegt und an das Reservoir angeschlossen werden.