Hintergrund
Arme Frauen in ländlichen Gebieten Äthiopiens sind strukturell benachteiligt. Ihre Beteiligung am öffentlichen Leben, an gemeindebasierten Organisationen und Entscheidungsprozessen ist stark eingeschränkt. Obwohl sie den Großteil der landwirtschaftlichen Arbeit verrichten, ist ihr Beitrag weitgehend unbezahlt und wird nicht anerkannt. Da weniger als die Hälfte der Mädchen die Grundschule mit der 5. Klasse abschließen, ist ihr Alphabetisierungsniveau nach wie vor niedrig. Beschäftigungsmöglichkeiten über unbezahlte Feldarbeit hinaus sind daher sehr begrenzt.
Diese Probleme sind eng verbunden mit der sehr schlechten Wasserversorgung. Wie in weiten Teilen des Landes ist der Wasserzugang auch im Projektgebiet stark eingeschränkt. Quellen sind oft kontaminiert und fast immer weit entfernt von den Siedlungen. Es sind meist die Frauen oder ihre Töchter, die für den zeitintensiven Transport von Wasser zuständig sind – Zeit, die ihnen für die Einkommensgenerierung oder den Schulbesuch fehlt. Eine Verbesserung der Wasserversorgung ist nicht nur ein Ziel in sich, sondern eröffnet auch Handlungsspielräume für eine stärkere gesellschaftliche und wirtschaftliche Beteiligung von Frauen. Davon profitieren letztlich nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien und ihr Umfeld. An diesem Punkt soll das Projekt „Gemeinsam stärker werden“ ansetzen.
Projektstandort
Das Projekt wird in den Woredas Ilu und Tole in der South West Shewa-Zone der Region Oromia durchgeführt. Der Standort liegt etwa 70 km südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba. Die Partnerorganisation „Facilitator for Change“ ist dort bereits mit einem Gemeindeentwicklungsprojekt aktiv und daher gut innerhalb der lokalen Strukturen vernetzt.
Projektbegünstigte
Das Projekt richtet sich direkt an 460 Frauen, die in Selbsthilfegruppen organisiert werden und die Mittel zur Erwirtschaftung eines eigenen Einkommens bekommen. Zudem erhalten etwa 1.400 Menschen Zugang zu sauberem Wasser, und über 2.000 werden von Schulungsmaßnahmen zu den Themen WASH (Wasser-Sanitation-Hygiene) und Geschlechtergleichheit profitieren.
Projektziel
Das Projekt zielt darauf ab, die strukturelle Situation von Frauen im Projektgebiet zu verbessern. Dafür werden Selbsthilfegruppen gegründet, innerhalb derer Frauen befähigt werden, sich selbst zu organisieren, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und damit ihre sozioökonomische Lage und die ihrer Familien langfristig und nachhaltig zu verbessern. Ziel ist zudem die gesicherte Versorgung mit sauberem Wasser im Projektgebiet.
Projektaktivitäten
Um dies zu erreichen, sieht das Projekt unter anderem folgende Aktivitäten vor:
Partnerorganisation vor Ort
Facilitator for Change ist eine nationale Nichtregierungsorganisation für Gemeindeentwicklung ohne religiöse, politische oder staatliche Zugehörigkeit. Sie wurde in Äthiopien mit der Vision gegründet, Wohlstand und Resilienz vor allem in ländlichen Gemeinden zu stärken. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat die NGO eine gute Erfolgsbilanz in der Zusammenarbeit mit Basisgemeinden, (lokalen) Regierungseinrichtungen und Geberpartnern bei der Gestaltung und Umsetzung von gemeindebasierten Entwicklungsprogrammen.
Laufzeit
August 2023 bis Februar 2025
Kosten
140.000 Euro
Förderer
Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit
Rotary Club Schorndorf
Ansprechpartner
Luca Wesel
l.wesel@wasserstiftung.de
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