Äthiopien

Ambacho (Region Oromia)

Zu Ehren des 2021 an den Folgen einer Coronainfektion verstorbenen Stifters und Gründers der WasserStiftung Henner Lang werden zwei Wasserversorgungsanlagen in seinem geliebten Äthiopien gebaut, eine in der Gemeinde Ambacho (Region Oromia) und eine zweite im Dorf Mutti (Region Amhara).

Hintergrund

Nur 57% der Bevölkerung in Äthiopien haben regelmäßig Zugang zu sauberem Wasser. Die Menschen im Projektgebiet müssen weite Strecken zurücklegen, um Wasser aus unsicheren Wasserquellen zu holen. Weil auch Tiere diese Quellen nutzen, kommt es häufig zur Übertragung von Krankheiten. Schätzungen zufolge sind 60 bis 80% der übertragbaren Krankheiten und 50% der Fälle von Unterernährung in Äthiopien auf den eingeschränkten Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene zurückzuführen.

Frauen und Mädchen sind in der Regel dafür verantwortlich, das Wasser in schweren Kanistern auf ihrem Rücken zu tragen, was körperlich sehr anstrengend ist und darüber hinaus ihre Möglichkeiten zur Teilnahme am Schulunterricht und an Gemeindeveranstaltungen einschränkt.

Obwohl die Gemeinde gut motiviert und organisiert ist, übersteigt es ihre finanziellen und technischen Möglichkeiten, die Arbeiten zur Sicherstellung des Zugangs zu sauberem Wasser ohne Unterstützung durchzuführen.

Der Kooperationspartner EDA-E (Environmentalists Development Association – Ethiopia) hat zahlreiche Projekte zur Bereitstellung von sauberem Wasser in der Region erfolgreich abgeschlossen, darunter das jüngste Wasserprojekt in Godda Walliyye, das sich direkt westlich vom Projektgelände befindet.

Projektstandort

Das Projekt befindet sich in der Gemeinde Ambacho, die 185 km westlich von Addis Abeba liegt. Ambacho gehört zum Verwaltungsbezirk (Kebele auf amharisch) Chobi-Tullu Chari im Distrikt Chaliya, in der Nähe der Stadt Gedo. Chaliya ist einer der Distrikte der West Showa Zone in der Region Oromia. Der 185 km lange Straßenabschnitt zwischen Addis Abeba und Ambacho ist asphaltiert. Die Quelle liegt auf 2475 m über dem Meeresspiegel.

Projektbegünstigte

Die Begünstigten beteiligen sich aktiv an der Projektentwicklung und -umsetzung. Alle Erdarbeiten werden von Gemeindemitgliedern durchgeführt. Außerdem wird im Vorfeld ein Wasserausschuss gebildet, deren Mitglieder eine entsprechende Ausbildung erhalten, um den nachhaltigen Betrieb der Wasserversorgungsanlage zu gewährleisten. Die Gemeinde stellt auch die Materialien für die Einzäunung des Projekts zur Verfügung.

Direkte Nutznießer:innen des Projekts sind 100 Haushalte mit gut 600 Personen. Gelegentlich werden weitere 150 Haushalte mit 900 Personen die Wasserversorgung mitnutzen, wenn deren Quellen nicht genug Wasser führen. Hinzu kommen 700 Rinder, 600 Schafe bzw. Ziegen sowie 200 Esel.

Projektaktivitäten

Für die Erschließung und Deckelung der Quelle wird zunächst der Ursprung des Quellwassers identifiziert. Anschließend wird Erde ausgehoben, bis undurchlässiges Erdreich oder Gestein erreicht ist. Der Aushubbereich wird mit Betonwänden und einem gegossenen Betonboden versehen und die Umgebung freigeräumt. Der Bereich um die Quelle wird mit Steinen und Kies aufgefüllt. Der gesamte Bereich wird dann mit einer Betonplatte abgedeckt, wobei ein Schachtdeckel zur Reinigung und Kontrolle des Federkastens übrigbleibt. In die Betonaußenwand werden mindestens drei Metallrohre als Ab- und Überlaufleitungen eingebracht. Je nach Art und Größe der Quelle kann auch ein Entlüftungsrohr installiert werden. Schließlich wird eine Stützmauer errichtet, um die Quelle vor Hochwasser zu schützen.

Auf einem soliden Fundament wird eine gemauerte Wand mit Betonsockel und -deckplatten errichtet, um etwa 4 Kubikmeter Wasser im Betontank speichern zu können und bei Bedarf zur Verfügung zu stellen.

Zusätzlich wird ein Waschtisch mit zwei Becken gebaut, damit die Begünstigten ihre Kleidung vor Ort waschen können. Dies reduziert die Wassermenge und die Energie zum Transportieren von Wasser für Waschzwecke.

Die Menschen im Dorf sind auf Haustiere angewiesen, daher ist es wichtig sicherzustellen, dass auch ihr Wasserbedarf berücksichtigt wird. Ein Viehtrog ermöglicht den Tieren relativ sauberes Wasser vor Ort und bewahrt sie nicht nur vor Durst, sondern auch vor Parasiten wie Blutegeln, die in der Gegend weit verbreitet sind.

Eine 1500 m lange Rohrleitung wird das Wasser von der Quelle zum Wassertank und zur Wasserentnahmestelle bringen, die am Ende der Leitung gebaut wird. Dadurch wird der Bevölkerung ein einfacherer und näherer Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht.

Förderer

Viele private Spenderinnen und Spender, die die Wasserversorgungsanlage im Gedenken an Henner Lang erbauen lassen.

Projektkosten

10.200 Euro

Projektzeitraum

April bis Juni 2022

Vorbereitung für die Quellfassung
Die Quelle ist gefasst und gegen Hochwasser gesichert
Die Viehtränke vorher
Die neue Viehtränke
Graben für die Wasserleitung
Der Wasserbehälter mit Entnahmestelle
Der Waschtisch wird gebaut

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