2012 wurde das bislang größte Wasserprojekt der WasserStiftung in Äthiopien an die Bewohner der Stadt Jarree und der Ortschaften Iffa-Biyya und Kalala übergeben. Die Kommunen liegen 280 Kilometer westlich von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba entfernt.
Hintergrund
Unzählige Schulen, ländliche Krankenstationen und Dörfer in Äthiopien sind ohne Trinkwasser, und die Menschen leiden an verhängnisvollen gesundheitlichen Folgen. Die Bevölkerung und die zuständigen öffentlichen Institutionen sind personell, finanziell und häufig auch fachlich mit der Verantwortung für eine ordnungsgemäße Trinkwasserversorgung überfordert.
Die Stadt Jarree und die Dörfer Iffa Biyya sowie Kalala mit ihren insgesamt etwa 16.000 Menschen einschließlich vier Schulen und zwei Krankenstationen haben Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Statt 150 Kubikmetern benötigtem Wasser standen der Bevölkerung nur 40 Kubikmeter pro Tag zur Verfügung. Das entspricht einer Menge von nur 2,6 Liter pro Mensch und Tag. Die schlechte Wasserqualität war zudem für zahlreiche Erkrankungen in dieser Region verantwortlich. Um das Wasserproblem zu lösen, musste das alte Versorgungssystem repariert und erweitert werden.
Lösungsansatz/Strategie
Die Wasserversorgung der Region soll durch ein großes Quellfassungsprojekt optimiert und stabilisiert werden.
Realisierung
Mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und privaten Spenden wurde die Trinkwasserversorgung für 15.000 Menschen in Jarree und mehreren umliegenden Gemeinden realisiert. Viele Eigenleistungen hat die Bevölkerung eingebracht. Dazu zählen das Ausheben und Wiederbefüllen der 20 Kilometer langen Gräben für die Wasserleitungen und das Herbeischaffen von Steinen für die Bauarbeiten.
Es wurden eine Quelle im Tal und zehn weitere Quellen im elf Kilometer entfernten Hochland gesichert und gefasst. Sie liegen in Höhen um 2.500 Meter. Zwanzig Kilometer Wasserleitungen wurden verlegt, sechs Dorfbrunnen renoviert – und 33 Wasserentnahmestellen neu errichtet und eingezäunt. Jeder Bewohner dieses Gebietes kann nun zu vom Wasserkomitee festgelegten Zeiten in seiner unmittelbaren Nähe Wasser holen. Auch alle Schüler der ansässigen vier Schulen haben genügend Wasser – nicht nur zum Trinken, sondern auch zur hygienischen Versorgung.
Umsetzung
Die Umsetzung erfolgte Mitte 2008.
Projektpartner
Prof. Dr. Geremew Sahilu vom Institute of Technology – Water Supply and Environmental Engineering an der Universität von Addis Abeba. Ein studentisches Engagement ist angedacht und würde wissenschaftlich von Prof. Sahilu und praktisch von unserem Partner Fekadu Aleka, Environmentalists Development Association – Ethiopia (EDA-E), vor Ort begleitet werden.
Kosten
181.541 Euro
Aktueller Stand
Die Anlage unseres größten Quellfassungsprojekts – Jarree, Iffa Biyya, Kalala – soll gründlich auf Schwachstellen geprüft werden.
Ansprechpartner
Henner Lang
E-Mail: h.lang@wasserstiftung.de
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