Hintergrund
Bilaa liegt in einer wenig entwickelten und von Armut geprägten Region West-Äthiopiens. Da die Menschen hier um ihr blankes Überleben kämpfen, können sie eine grundlegende Infrastruktur mit sanitären und hygienischen Einrichtungen nicht aus Eigenmitteln finanzieren. In den örtlichen Schulen wurden einfache Abtritte aus unverarbeitetem Holz erbaut. Diese Toilettenanlagen halten weniger als drei Jahre und sind selbst im Neuzustand unhygienisch. Ihre Notdurft verrichten die Schüler:innen dann irgendwo im Umkreis der Schule.
Der Mangel an angemessenen sanitären Einrichtungen und Hygieneeinrichtungen wirkt sich auf die Gesundheit von Schüler:innen und Lehrpersonal aus, stört das Lernumfeld und führt zu einer erheblichen Anzahl von Schulabbrüchen, insbesondere bei Mädchen. Mit dem Eintritt in die Pubertät werden Mädchen auch mit der Menstruationshygiene konfrontiert. Wegen der unhygienischen, nicht abschließbaren Toiletten, mangelhafter Handwaschanlagen ohne Seife sowie dem Mangel an Hygienebinden bleiben Mädchen während ihrer Periode meist der Schule fern. Das Fehlen von Handwaschbecken und Seife erhöht zudem die Verbreitung von Krankheiten. Allgemein ist der Kenntnisstand in Hygienefragen sowohl bei der Lehrer- als auch der Schülerschaft sehr niedrig. Die Dorfgemeinschaft insgesamt verfügt nur über ein geringes Hygiene-Wissen und hat nur eingeschränkt Zugang zu Hygieneutensilien wie Seife und Menstruationskissen.
Projektstandort
Der Standort befindet sich im Westen Äthiopiens in der Stadt Bilaa (Region Oromia). In Bilaa wohnen etwa 7600 Personen. Während des neun Monate dauernden Schuljahres kommen zahlreiche Schüler:innen aus den Nachbardörfern hinzu, sodass sich dann insgesamt etwa 10700 Personen täglich in Bilaa aufhalten. Außerdem gibt es hier einen großen Wochenmarkt, der zahlreiche Menschen aus anderen Städten anzieht.
Projektbegünstigte
Die größte direkte Zielgruppe sind die 4806 Schulkinder und 130 Lehrer:innen der Grund- und Sekundarschule in Bilaa sowie 1900 Dorfbewohner:innen, die an den Workshops zur Seifenherstellung und Menstruationshygiene teilnehmen. Die Handwaschstationen in Bilaa stehen allen ca. 10000 Bewohner:innen zur Verfügung. Über die Sensibilisierungsaktivitäten des EDA-E-Personals und der Schüler:innen wird eine große Zahl von Einwohner:innen und Wochenmarktbesucher:innen erreicht, die so ebenfalls ihr Wissen über WASH-Themen erweitern können.
Projektaktivitäten
Durch die Corona-Pandemie ist die Bedeutung guter Hygiene für die Gesundheit noch stärker in den Vordergrund gerückt. Hier setzt das Projekt an: Es werden dauerhafte sanitäre Toilettenanlagen für Schüler:innen und Lehrer:innen gebaut. Ein separater Block für Mädchentoiletten wird deren Privatsphäre gewährleisten, und alle Mädchen- und Frauentoiletten werden mit einem Behälter für die Entsorgung von Menstruationsprodukten ausgestattet. Die Projektaktivitäten umfassen:
Projektziel
Gute Hygiene kann „ansteckend“ sein. Das Projekt setzt darauf, dass die in den Schulen verbesserten Hygienestandards Vorbildcharakter für die gesamte Dorfgemeinschaft haben und sich die neuen Praktiken großflächig ausbreiten, wodurch Ansteckungen und Krankheiten insgesamt reduziert werden.
Die Durchführungsorganisation Environmentalists Development Association – Ethiopia (EDA-E) wurde 2006 von Experten gegründet, die über umfassende Erfahrungen in der ländlichen Entwicklung verfügen. EDA-E arbeitet als unabhängige, staatlich registrierte Non-Profit-Organisation, die über ein breites Spektrum an Berufserfahrung in den Bereichen Ingenieurwesen, Boden- und Wasserschutz, Management und Finanzen sowie Buchhaltung verfügt. Sie hat für über 50000 Menschen im zentralen Westen und Süden Äthiopiens den Zugang zu sauberem Trinkwasser geschaffen sowie die Sanitärversorgung verbessert und damit weitere positive Veränderungen bewirkt.
Förderer
BMZ
Oswald Stiftung
Wilo Foundation
Erzbischöfliches Ordinariat München
Erzbistum Bamberg
Einzelspenden
Kosten
326.747 Euro
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